Im Mittelalter bezeichnete das Wort „Mummenschanz“ ein Glücksspiel mit Würfeln, das als Bestandteil von Maskenumzügen auch im Brauchtum von Fastnacht und Karneval eine Rolle spielte. Seit dem 16. Jahrhundert bedeutet es „Maskerade, Maskenspiel“. (aus Wikipedia)
Seit das Corona Virus wütet, haben wir uns daran gewöhnt, unsere Pläne ständig zu ändern, Projekte zu justieren oder zu revidieren, nach neuen Lösungen zu suchen. Wir haben die urmenschlichste Eigenschaft benutzt, um mit der Pandemie fertig zu werden: wir haben unsere anpassungsfähige Intelligenz ständig unter Beweis gestellt.
Das Momschanz Projekt
Nach der Absage aller Faschingsveranstaltungen hat Brigitte Reisz, die künstlerische Leiterin von AHOI Studios e.V., ein Verein, der künstlerisch begabte Menschen mit Behinderung oder psychisch kranke Menschen fördert, mit den Künstler*innen ein Projekt initiiert, Masken zu basteln um anschließend ein Video zu drehen.
Es war für sie wichtig, gerade in diesen Wintermonaten des harten Lockdowns mit dem Basteln der Masken, eine Auseinandersetzung mit dem „Mummen“, sich verkleiden, anzubieten. Als die Masken fertig waren, wurde im Hof des Vereins ein Video aufgenommen mit dem Titel “Momschanz“.
Als ich, in Folge meiner Fotodokumentation über die Auswirkungen des Lockdowns in der Stadt Karlsruhe, bei den Dreharbeiten zufällig dazu gestoßen bin, fand ich dieses Projekt und diese Personen ganz besonders, ich war zuvor nie so nah und für einen so langen Zeitraum mit Menschen mit Behinderung zusammen gewesen.
Das Virus hatte die Fasnacht in die Ostertage verlegt und das hatte zur Folge, dass ein weiteres und spannendes „Corona“ Projekt entstanden war.
Als ich die Künstler*innen verkleidet und mit der Maske fotografierte, kam mir die Idee, sie auch ohne Maske zu protraitieren und die Fotos nebeneinander zu stellen, denn die Maske steht in enger Beziehung mit der Person, die sie geschafften hat.
Das Video und die Masken wurden in den Räumlichkeiten von Citydruck in Karlsruhe einen Monat lang gezeigt.