Das Erste, was Peter Eyerer, blau kariertes Hemd und feste Arbeitsschuhe, bei der Begrüßung sagt, ist: »Hallo, ich bin Peter, hier duzen sich alle.« Dann führt der 74-Jährige über das weitläufige Gelände des Vereins Offene Jugendwerkstatt Karlsruhe. Einst ein Steinbruch, stehen hier nun Werkstätten für Holz- und Metallarbeiten, Kraftfahrzeuge und Schmuck. Angeleitet von Senioren und Seniorinnen erschaffen hier Kinder und Jugendliche kleine Technikwunder. Und so manches Kind findet einen Großelternersatz.
Peter Eyerer, Maschinenbauingenieur und Kunststofftechniker, ist Vereinsgründer und im Vorstand der Offenen Jugendwerkstatt. Jeden Samstag wird hier von 10 bis 15 Uhr gefeilt, geschweißt und gesägt. Das Besondere: Hier lernt Jung von Alt auf Augenhöhe und nicht durch Frontalunterricht. Kinder entdecken dabei ihre Potenziale und Ältere geben ihr technisches und handwerkliches Wissen weiter.
Ein Konzept, das 2013 mit dem zweiten Platz des Deutschen Alterspreises der Robert Bosch Stiftung belohnt wurde. Auf das 2.000 Quadratmeter große Gelände im Karlsruher Stadtteil Grünwettersbach ist der Verein erst vor einem Jahr gezogen. »Trotz großer Eigenleistung hat der Umzug 15.000 Euro gekostet. Ein paar neue Maschinen wie eine Kreissäge haben wir auch angeschafft«, sagt Eyerer. Das Preisgeld der Robert Bosch Stiftung kam da gerade recht.
Auszug des Artikels der Journalistin Marta Popowska für das Magazin der Robert Bosch Stiftung zum Thema „Zusammenhalt“.