Das Buchprojekt „Call it Corona“ verband zwei Ereignisse, die Suche nach der Finanzierung, einen Bildband über die Pandemie in Deutschland und den Verlust an Bedeutung des Themas, das wir für so wichtig erachteten. Da wir mit Bildern der Pandemie umgeben waren, merkten nicht, dass das Interesse sich über die Pandemie zu beschäftigen, immer geringer wurde, sie war vorbei und alle waren froh drum. Der Krieg in der Ukraine hatte der Pandemie einen Schlussstrich gezogen. Ich bin trotzdem froh, dass es uns gelungen ist, diesem Zeitdokument zu verwirklichen, weil die Corona Pandemie hat die Welt verändert!
Die zentrale Idee des Projektes war, Fotografinnen und Fotografen einzuladen, die, wie wir, die Lockdowns zu Eindämmung der Coronapandemie bundesweit dokumentiert hatten und gemeinsam einen Bildband darüber zu realisieren. Unsere Zielgruppe waren die Kolleginnen und Kollegen von FREELENS e.V., dem Berufsverband, dem wir als Organisation Team auch angehören. Diese Entscheidung hatte zwei Gründe: zum Einen es garantierte uns, dass die einzelnen Projekte durch die professionelle und persönlichere Herangehensweise der Kolleginnen und Kollegen, dem Bildband die Vielfältigkeit garantierte um ein spannendes und abwechslungsreiches Fotodokument über die Pandemie zu sein. Zum Zweiten, dass sie selbst die Unterstützerinnen und Unterstützer, die Abnehmer und die Resonanzkörper für das Buch sein konnten, um auf diesem Weg das Buchprojekt mitzufinanzieren.
Es war ein langer Weg und wir waren nicht in der Lage, ihn zu verkürzen. Am Anfang haben wir alle Möglichkeit der externen Finanzierung ausprobiert und als wir gescheitert sind, haben wir uns für das Crowdfunding entschieden. Das Crowdfunding, mit 297 Unterstützerinnen und Unterstützer (!!), eine Förderung von VG Bild-Kunst, FREELENS und einen Sponsor haben uns ermöglicht, die notwendige Summe für die Realisierung des Buches zu erreichen.
Dessen Verwirklichung hat auch zwei Personen zu verdanken, die zeitlich versetz zum Projekt dazu gekommen sind. Das Herausgeber-Team hat sich in zweiwöchentlichen Videokonferenzen zusammengeschaltet und die einzelnen Punkte schrittweise besprochen. Zuerst wurden die Kolleginnen und Kollegen eingeladen, ihre Fotos uns zu schicken. Als wir diesem Konvolut hatten, war uns sofort klar, dass wir nicht selbst, die Auswahl die Fotografien für das Buch machen wollten, zu verschieden waren unsere Auffassungen, wie ein „gut“ und „relevantes“ Bild über die Pandemie aussieht. Wir benötigten eine externe Person, dass das Projekt allein kuratiert. Das erste ermunterte Signal für unser Projekt war, als Wolfgang Zuborn, nach nur zwei Wochen als Kurator im „Amt“, seine Auswahl aus 4000 Fotos uns präsentiert hat. Wir konnten für das erste Mal in einem Jahr das Buch visualisieren.
Dennoch, die Euphorie hat nicht gereicht, um eine Wende einzuleiten. Die zweiwöchentlichen Meetings waren ermüdend und wir drehten uns im Kreis. Jeder von uns hatte noch ein privates und berufliches Leben und keine(r) wollte, eine organisatorische Aufgabe innerhalb des Teams übernehmen. Und so war Platz für Kordula Jambor. Ein Glücksfall für uns, dass sie Zeit und Lust hatte mitzumachen. Sie hat unsere Arbeit strukturiert (es wurden endlich (leider) Protokolle von unseren Sitzungen geschrieben), Ziele mit uns formuliert und sie passte auf, dass sie eingehalten wurden. Als Projektleiterin hat sie entscheidend dazu beigetragen, dass das Buch heute da ist!
Natürlich waren sowohl Wolfgang als auch Kordula „Kosten“, aber für uns waren sie nicht. Wir haben durch unser ehrenamtliches Engagement, Platz frei für sie gemacht.
Dieses Projekt ist unter außergewöhnlichen Umständen entstanden. Das Herausgeber-Team kannte sich vorher nicht persönlich. Dank eines Werkzeugs aus der Pandemie, die Videokonferenzen, den ich vorher nicht von deren Existenz gewusst habe, waren wir in der Lage aus fünf unterschiedlichen Orten in Deutschland uns regelmäßig zu sehen und das Projekt in zweieinhalb Jahre zu stemmen. Und vor allem, wir haben 89 Kolleginnen und Kollegen ermöglicht, ihre Arbeit über die Pandemie in einem gemeinsamen Werk zu präsentieren.
Herausgeberteam: Valeska Achenbach, Gustavo Alàbiso, David Baltzer, Ralph Pache, Andreas Varnhorn
Projektleiterin: Kordula Jambor
Editor: Wolfgang Zurborn
Buchgestalterin: Nicole Keller
Verlag: Edition Bildperlen
Gedruckt in Deutschland: Druckerei Kettler
ISBN 978-3-96546-513-8
Bestellungen: www.callitcorona.com